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Legionellen im Wasser sind deshalb so gefährlich, weil sie ganz einfach durch Wasserdampf eingeatmet werden können - zum Beispiel, wenn du eine heiße Dusche nimmst. Die Auswertung von Wasserproben der letzten Jahre ergab, dass jede achte Liegenschaft von Legionellen befallen ist.

Warum sind Legionellen eigentlich so gefährlich? Was kannst du tun, um Legionellen vorzubeugen und gibt es eine Prüfpflicht? Im folgenden Beitrag haben wir das Wichtigste für dich zusammengefasst.
 


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Was sind Legionellen und wie kommen sie ins Wasser?

Legionellen sind Bakterien, die im Grund- und Oberflächenwasser leben. Da dieses zum Trinkwasser aufbereitet wird, können die Stäbchenbakterien in geringer Konzentration in unser Trinkwasser gelangen. Unter ungünstigen Bedingungen kann sich die anfänglich noch geringe Anzahl an Legionellen vermehren und schon wird es gefährlich. Die Vermehrung erfolgt insbesondere in stehendem Wasser bei falschen Temperaturbedingungen – wenn das Warmwasser zu kalt bzw. das kalte Wasser zu warm ist.

Die Gefahr der Legionellen

Wenn Legionellen etwa beim Duschen über den Wasserdampf eingeatmet werden, können sie die Atemwegserkrankung Legionellose hervorrufen. Die Legionellose unterteilt sich in zwei typische Krankheitsbilder.

1. Das Pontiac-Fieber, welches hohe Temperatur, Husten und Muskelschmerzen mit sich bringt.

2. Die Legionärskrankheit, die mit einer Lungenentzündung (Pneumonie) einhergeht und tödlich verlaufen kann.

Im Jahr 2019 wurden dem Robert Koch-Institut 1.548 Fälle von Legionellose gemeldet. Expert:innen schätzen die Dunkelziffer auf mehrere Zehntausend Fälle pro Jahr.

So erkennst du Legionellen im Wasser

Im Normalfall wird ein Legionellenbefall durch die Untersuchungspflicht gemäß der Trinkwasserverordnung festgestellt. Du kannst den Befall nicht mit bloßem Auge erkennen.

Urlaubszeit als Risiko

Die Vermehrung von Legionellen wird durch Temperaturen zwischen 25 °C und 55 °C stark begünstigt. Insbesondere die Sommer- und Urlaubszeit birgt das Risiko eines Legionellenbefalls, denn wenn viele Bewohner:innen verreist sind, steht das Wasser oft bei warmen Temperaturen – in den Kaltwasserleitungen findet man somit ideale Lebensbedingungen für die Erreger vor. Es empfiehlt sich nach der Rückkehr aus dem Urlaub das Wasser in Bädern und Küche drei Minuten bei mindestens 60 °C laufen zu lassen, um die Legionellen sterben zu lassen.

Tipp: Reinige regelmäßig den Perlator mit etwas Essig oder Zitronensäure – hierzu kannst du ihn einfach abschrauben.

Legionellen Kompakt

Auswertungen von Wasserproben haben in den letzten Jahren ergeben, dass eine nicht unerhebliche Anzahl an Liegenschaften von Legionellen befallen ist – und das, obwohl seit 2011 die Pflicht zur Legionellenprüfung in der Trinkwasserverordnung festgeschrieben ist. Mehr dazu erfahren Sie hier:

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Prüfpflicht und Prüffrist

Für fast alle Mehrfamilienhäuser, die über eine zentrale Wasserversorgung verfügen, besteht seit Dezember 2013 die Pflicht, das Trinkwasser alle drei Jahre auf Legionellen überprüfen zu lassen. An geeigneten Stellen (oft in den Mieter:innen-Wohnungen, da an der vom Erwärmer entferntesten Stelle Proben entnommen werden müssen) werden Trinkwasserproben entnommen und es wird geprüft, ob der technische Maßnahmenwert für Legionellen unterschritten wird.

Tipp: Die Untersuchung darf nur von zugelassenen Betrieben durchgeführt werden, die auf Listen der Landesgesundheitsämter zu finden sind.

Jetzt hier Prüfung anfordern.

Das besagt die novellierte Trinkwasserverordnung

Die novellierte Trinkwasserverordnung gilt seit dem 24. Juni 2023. Für Vermieter:innen ist sie nur in Teilen relevant. Im Bereich der Legionellenprüfung gibt es aber ein paar Neuerungen, die ihr kennen solltet:

  • Die Pflicht zur Legionellenprüfung besteht weiterhin alle drei Jahre.
  • Die Kriterien für Immobilien, die beprobungspflichtig sind, ändern sich nicht.
  • Wenn bei der Trinkwasser-Untersuchung der Technische Maßnahmenwert von 100 koloniebildenden Einheiten (KBE) erreicht wird, müssen Vermieter:innen handeln. Zuvor musste dieser Wert überschritten werden.
  • Ein bis zwei gezählte und bestätigte Legionellenkolonien gelten im Rahmen der Beurteilung der Befunde als statistisch unsicher. Ein quantitatives Ergebnis wird nur gegeben, wenn es drei positive Befunde pro Probe gibt.
  • Die Gefährdungsanalyse heißt jetzt Risikoabschätzung.
     

Diese Kosten sind umlagefähig

Alle wiederkehrenden Kosten sind über den Posten „sonstige Betriebskosten“ über die Heizkostenabrechnung umlagefähig. Hierzu zählen die Probeentnahme und die Analyse des Trinkwassers. Einmalkosten für eventuelle Begehungen o.ä. sind hingegen nicht umlagefähig.

Dies gilt auch für Maßnahmen, die in Folge eines Positivbefunds durchgeführt werden müssen.

Besteht in meinem Haus eine Pflicht für die Legionellenprüfung?

Die regelmäßige Überprüfung auf Legionellen gilt für Mehrfamilienhäuser, auf die alle der folgenden Voraussetzungen zutreffen:

  1. Mehrfamilienhäuser mit mehr als zwei Wohneinheiten, von denen mindestens eine vermietet wird
  2. Das Trinkwasser wird zentral erwärmt
  3. Der Warmwasserspeicher mit mehr als 400 Liter oder die Zirkulationsleitung zwischen Erwärmer und Entnahme hat ein Fassungsvermögen von 3 Litern

Auch wenn nicht alle Kriterien auf dein Haus zutreffen, empfiehlt sich eine Beprobung, denn du bist als Betreiber:in der Anlage in der Pflicht, krankheitserregerfreies Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.

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So läuft eine Legionellenprüfung ab

Eine Legionellenprüfung kann immer nur durch ausgewiesene Expert:innen durchgeführt werden. Das sind die einzelnen Schritte:
 

  1. Begehung: Bei Bedarf begehen die Expert:innen zunächst die Trinkwasseranlage und halten die maßgeblichen Probenahmestellen fest.
  2. Probenahme und Analyse: Dann werden die erforderlichen Proben entnommen und das Trinkwasser auf Legionellen analysiert.
  3. Ergebnisse: Vermieter:innen erhalten den Laborbefund.
     

Einige Anbieter bieten zudem eine umfassende Beratung bei einem Positivbefund an – wie etwa unser Partner Techem. Jetzt Legionellenprüfung anfragen!
 

hint
Wenn du die Prüfung verhinderst...

Wenn du gegen die Vorgaben der Trinkwasserverordnung verstößt, kann dies für dich teuer werden. Zum einen drohen Bußgelder, zum anderen kann die Stilllegung der Wasserversorgungsanlage veranlasst werden, Mieter:innen können Mietminderungen geltend machen oder dich auf Schadensersatz oder Schmerzensgeld verklagen.

Das musst du bei einem Legionellenbefund tun

Der Grenzwert liegt bei 100 koloniebildenden Einheiten pro 100 ml Wasser. Wird dieser erreicht, müssen Vermieter:innen unmittelbar alle Hausbewohner:innen informieren.

Das prüfende Labor ist verpflichtet, das zuständige Gesundheitsamt zu informieren. Im nächsten Schritt wird eine Gefährdungsanalyse durchgeführt, die Trinkwasseranlage wird im Hinblick auf den technischen Zustand überprüft und weitere Proben und Untersuchungen werden vorgenommen.

Ein Positivbefund ist kein Grund zur Panik – aber zum Handeln. Techem bietet eine professionelle Legionellenberatung und unterstützt dich bei der Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen. Jetzt Legionellenberatung anfragen!

Um die Legionellen wieder loszuwerden, ist eine Möglichkeit die Systemtemperatur auf 60 °C zu erhöhen. Außerdem könnte eine Sanierung der Leitungen nötig sein. Eine weitere Möglichkeit ist die Installation von Duschfiltern für Bewohner:innen sowie das Wasser zu desinfizieren und zu filtern.

Weiterhin sollten die Bewohner:innen eine Arztpraxis aufsuchen, um besondere Gefährdungen im Krankheitsfall auszuschließen.

So kannst du Legionellen vorbeugen

 

  • Die Warmwasseranlage sollte stets in einem Temperaturbereich von mindestens 60 °C gehalten werden. Das Warmwasser sollte mit 60 °C aus dem Kessel fließen und zudem mit mindestens 55 °C in den Kessel zurückgeführt werden, sodass die Temperatur im Kessel nicht zu weit absinkt.
  • Es empfiehlt sich das Warmwasser an jedem Wasserhahn mindestens alle 72 Stunden zu benutzen. Zudem sollten Perlatoren und Duschköpfe regelmäßig entkalkt werden.
  • Ungenutzte Wasserleitungen sollten vom System getrennt werden, da das stehende Wasser optimale Bedingungen für Legionellen bietet.
  • Oft liegen Warm- und Kaltwasserleitungen direkt nebeneinander. Um unerwüschte Temperaturänderungen, die Legionellen begünstigen, zu verhindern, sollten Leitungen isoliert werden. Dies spart zudem Energie!


Erfahre jetzt, was Mieter:innen außerdem vorbeugend gegen Legionellen tun können!

Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten).

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Tipp

Die Expert:innen von Techem übernehmen für dich gerne die Legionellenüberprüfung – von der Prüfung der Trinkwasseranlage bis hin zur Beratung im Falle eines Positivbefunds.

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