Einheitsmietvertrag: De­fi­ni­ti­on & Mus­ter-Miet­ver­trag Down­load

Der Einheitsmietvertrag ist ein standardisiertes Dokument für die Vermietung von Wohnungen, Gewerbeeinheiten, Garagen und mehr. Wie dieser aussieht, wie er sich von anderen Mietverträgen unterscheidet und was darin geregelt wird, erfährst du hier.

Als Einheitsmietvertrag wird ein normaler Standardmietvertrag bezeichnet, also ein standardisiertes Mietvertragsmuster. Mit wenig Aufwand können Vermieter:innen damit einen neuen Mietvertrag aufsetzen und abschließen.

Erhältlich sind Einheitsmietverträge im Schreibwarenladen oder teilweise auch in Bücherläden. Selbstverständlich werden sie auch als Download im Internet wie folgt angeboten:

• Wohnraummietvertrag – für Haus oder Wohnung
• Mietvertrag mit einer Wohngemeinschaft
• Garagen-/ Stellplatz-Mietvertrag
• Gewerberaummietvertrag
• Mietvertrag für eine Ferienwohnung/Pension
• Mietvertrag über eine bewegliche Sache
• Staffelmietvertrag
• Indexmietvertrag

Der Einheitsmietvertrag ist ein einheitliches Vertragsmuster, dass an definierten Stellen mit individuellen Ergänzungen befüllt werden kann. Angaben zur Größe und Ausstattung, Schlüssel, Vertragsbeginn, Mietzins, Nebenkosten, Kaution, die Vertragsparteien usw. Füllt der:die Vermieter:in aus.

So praktisch ein Einheitsmietvertrag auch ist, er ist: Er ist nicht individuell auf eine Vertragskonstellation zugeschnitten, sondern ein ganz normaler Einheitsmietvertrag für Wohnungen oder Wohnräume. Zudem kann er auch rechtlich veraltete Abschnitte enthalten. Einmal im Internet hochgeladen, werden Standardmietverträge unter Umständen nicht mehr regelmäßig überprüft. Außerdem solltest du bei Mietverträgen auf Vermieterfreundlichkeit achten. Diese Anforderung erfüllt jedoch nicht jeder Vertrag. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag Wasserdichter Mietvertrag. 

Es ist darum angemessen, einen Fachanwalt zu beauftragen oder den Einheitsmietvertrag von einem Portal herunterzuladen, auf dem die Verträge anwaltlich geprüft und auf dem neuesten Stand der Rechtsprechung gehalten werden.  

In der Regel werden im Einheitsmietvertrag allgemeine mietrechtliche Aspekte geregelt, die alle Wohnungen eines Vermieters oder einer Vermieterin gleichermaßen betreffen.

• Daten des Vermieters oder der Vermieterin (Name, Adresse, Bankverbindung)
• Daten des Mieters oder der Mieterin (Name, Adresse, Bankverbindung)
• Bezeichnung der Mietsache
• Höhe der Miete und Nebenkosten
• Zahlungsbedingungen der Miete und Nebenkosten
• Dauer der Miete (Befristung)
• Mietsicherheit (Kaution)
• Regelungen
  1. für Schönheitsreparaturen und Instandhaltungen
  2. zur Benutzung der Mietsache
  3. zu Bagatellschäden
  4. zum Betreten der Mietsache durch den:die Vermieter:in
• Kündigungsbedingungen
• Schriftform / Salvatorische Klausel
• Anlagen (Betriebskosten, Hausordnung, Wohnungsübergabeprotokoll)

Zusätzlich können optionale Klauseln, wie etwa zu Haustierhaltung, Untervermietung oder Mieterhöhungen enthalten sein.

• Name, Anschrift, Kontaktdaten und Bankverbindung der Vermieter:innen
• Name, Anschrift und Kontaktdaten der Mieter:innen
• Adresse der Mietsache und Bezeichnung (beispielsweise „3. OG rechts“)
• Anzahl der Zimmer
• Details wie Küche, Bad, WC, Dachboden, Keller, Terrasse, Balkon
• evtl. vorhandener Parkplatz, Garage oder Carport mit genauer Bezeichnung
• Wohn- und Nutzfläche in Quadratmetern
• monatliche Kaltmiete, Kosten für Stellplatz, Gesamtmiete
• Beginn des Mietverhältnisses
• Höhe der Kaution
• individuelle Vereinbarungen
• Ort, Datum, Unterschriften beider Parteien

Der Einheitsmietvertrag ist ein Instrument, das den Vermieteralltag erleichtert, dabei aber nicht allen Anforderungen gerecht wird.

1. Rechtssicherheit: Da der Einheitsmietvertrag seriöser Anbieter:innen oft von Anwält:innen erstellt oder geprüft wurde, können sich Mieter:innen und Vermieter:innen darauf verlassen, dass er den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen entspricht.
2. Zeitersparnis: Der Vertrag ist bereits vorformuliert und muss nur noch mit den relevanten Daten ergänzt werden, was den Abschlussprozess erheblich beschleunigt.
3. Einheitlichkeit: Vor allem für größere Vermieter:innen mit vielen Mietobjekten ist ein Einheitsmietvertrag praktisch, da er eine konsistente Basis für alle Mietverhältnisse bietet.

1. Geringe Flexibilität: Da der Einheitsmietvertrag standardisiert ist, lässt er nur wenig Raum für individuelle Vereinbarungen. Das kann problematisch sein, wenn Mieter:innen oder Vermieter:innen besondere Regelungen treffen wollen.
2. Missverständnisse: Manchmal sind nicht alle Klauseln eindeutig formuliert oder passen nicht zur spezifischen Situation. Bei weniger seriösen Quellen können auch falsche Klauseln im Mietvertrag enthalten sein. Deshalb sollten sowohl Mieter:innen als auch Vermieter:innen den Vertrag immer genau durchlesen und bei Unsicherheiten Rücksprache mit einem:einer Anwält:in halten.

Den Einheitsmietvertrag gibt es in unterschiedlichen Formen und von unterschiedlichen Anbietern. ImmoScout24 bietet dir eine Auswahl von Mietvertragsmustern für beispielsweise Wohnungen, Häuser und Gewerbe, die du mithilfe eines Mietvertragsgenerators mit deinen Daten befüllst. Das Gute ist, du kannst sie immer wieder ausdrucken, ohne erneut zu bezahlen.

Der Einheitsmietvertrag erleichtert Vermieter:innen die Arbeit, da viele wichtige Punkte in ihm schon vorformuliert sind. Du musst lediglich Daten wie Mietzins, Kaution und Mietdauer ergänzen. Achte darauf, immer aktuelle Versionen zu verwenden, um rechtliche Probleme zu vermeiden. Flexibilität für Anpassungen, z. B. bei Mieterhöhungen, ist entscheidend. Um vermieterunfreundliche Klauseln zu umgehen, empfiehlt sich der Einsatz anwaltlich geprüfter Vorlagen. So kannst du sicherstellen, dass der Vertrag optimal auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.