Es gibt Häuser, da heizt du buchstäblich zum Fenster raus. Das wird teuer. Wir stellen vier Fragen, die beim Kauf einer Bestandsimmobilie wichtig sind, und geben dir Tipps, wie du mögliche Energiefresser enttarnst. 



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1. Das Haus hat eine Gasheizung oder sogar noch eine Ölheizung. Lohnt sich der Kauf?

Wenn der Altbau Charme hat und zu deinen Wohnbedürfnissen passt, lohnt sich der Kauf natürlich – zumal der Markt immer noch ziemlich leergefegt ist. In deinem eigenen Interesse solltest du aber bereits eine Sanierung und einen Austausch der Heizung fest einplanen.

Unter bestimmten Bedingungen musst du das sogar, weil Übergangsfristen für den Austausch der Heizungsanlage beim Besitzerwechsel aufgehoben werden. Ist die Gas- oder Ölheizung in deinem potenziellen neuen Haus älter als 30 Jahre, musst du sie binnen zwei Jahren erneuern. Das schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor. Das heißt: Wenn das Haus eine Gasheizung von 1991 hat, dann musst du sie schon bis 2024 austauschen. Achte also unbedingt darauf, wie alt die Heizung in deinem potentiellen Eigenheim ist, damit du nicht von einer plötzlich anstehenden Modernisierung überrascht wirst.

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Ausnahme

Handelt es sich um Niedertemperatur-Heizkessel und Brennwertkessel, besteht keine Austauschpflicht nach § 72 vom Gebäudeenergiegesetz. Ratsam wäre die Modernisierung aber allemal. 




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2. Ist die Wärmepumpe statt einer Gasheizung einen Aufpreis für das Haus wert?

Derzeit steigen die Gaspreise immer weiter. Wärmepumpen haben hier einen sehr großen Vorteil: Sie nutzen Umweltwärme – etwa aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich und benötigen lediglich Strom, um das Energieniveau der Umweltwärme weiter anzuheben. Ihren Sparvorteil entfalten sie deshalb vor allem aufgrund von zwei Kriterien: dem Strompreis und der Effizienz der Wärmepumpe im Zusammenspiel mit dem energetischen Gebäudestandard. Die Effizienz wird mit der sogenannten Jahresarbeitszahl (kurz: JAZ) gemessen. Eine JAZ von 4 bedeutet, dass die Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Heizwärme erzeugt. Je nach Sanierungsstand und Heiztechnik schwankt die JAZ in einem Gebäude.

Ob sich ein Preisaufschlag zwischen zwei Immobilien mit Gasheizung oder Wärmepumpe lohnt, hängt vom Einzelfall ab. Das Vergleichsportal Verivox hat nachgerechnet und die Kosten für 20.000 Kilowattstunden Heizenergie in einem Einfamilienhaus zwischen einer Gasheizung und einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 verglichen. Die Daten stammen aus dem März, mittlerweile dürften die Zahlen also etwas anders aussehen, aber eine Tendenz lässt sich auf jeden Fall erkennen: Die Kosten der Gasheizung lagen bei 2.596 Euro und damit rund 39 Prozent höher als bei der Wärmepumpe. Dort betrugen die Kosten nur 1.573 Euro. Ein entscheidender Faktor könnte aber eine Photovoltaikanlage sein: Hat das Haus bereits eine Anlage oder planst du die Anschaffung, kannst du den Strom für die Wärmepumpe selbst erzeugen, was die Kosten-Nutzen-Rechnung deutlich verbessert. In jedem Fall bist du mit einer Wärmepumpe zukünftig besser vor Preissteigerungen geschützt – und klimafreundlicher bist du allemal.



3. Welche Energieklasse kommt überhaupt infrage?

Ganz einfach: Je höher, desto besser. H ist die schlechteste Klasse, A+ die beste. Auskunft erteilt der Energieausweis, der bei jedem Verkaufsangebot vorgelegt werden muss. Falls das nicht der Fall ist: Unbedingt anfordern! Und überprüfe auch gleich, ob der Ausweis jünger als zehn Jahre ist. Ein Altbau mit der eher schlechten Energieeffizienzklasse E hat ungefähre jährliche Energiekosten von 30 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Bei einem gut sanierten Bestandsgebäude der Klasse C sind es nur etwa 18 Euro. Auf dem Energieausweis gibt es häufig auch Modernisierungsempfehlungen, die du genau studieren solltest.


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Förderung

Übrigens: Wenn du mit umfassenden Sanierungen die Immobilie auf das Niveau eines Effizienzhauses bringst, kannst du einen Tilgungszuschuss von bis zu 37.500 Euro kassieren. Für Einzelmaßnahmen sind bis zu 21.000 Euro drin. Näheres zur aktuellen Modernisierungsförderung findest du bei uns im Überblick




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4. Welche Sanierungsmaßnahmen bringen mit überschaubarem Aufwand besonders viel?

Je nach Alter der Immobile lohnt sich ein Fenstertausch, der rund zehn Prozent Energie sparen kann. Ein Austausch der Fenster zusammen mit einer Fassadendämmung kann sogar bis zu 50 Prozent Energiekosteneinsparungen bringen. Ein Muss ist bei einem vorhandenen Keller die Dämmung der Kellerdecke. Auch hier sind bis zu zehn Prozent Energieeinsparungen drin. Die vorhandene Heizungsanlage sollte unbedingt überprüft werden und ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden – auch effizientere Umwälzpumpen helfen dabei, die Energiekosten nachhaltig zu senken.





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