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Seniorenwohnen in Deutschland
Mit jeder Etappe des Lebens verändern sich auch die Anforderungen an den eigenen Wohnraum. Waren die Ansprüche an das wohnliche Umfeld der ersten eigenen Wohnung noch relativ gering, so passen sich diese dem zunehmenden Alter an. Das Leben im Alter stellt ganz besondere Bedingungen an ein gutes, wohnliches und funktionales Zuhause. Der folgende Artikel gibt Anhaltspunkte und Denkanstöße, welche bei der Suche nach einem altersgerechten Wohnsitz zu einem optimalen Ergebnis führen.
So unterschiedlich wie die Menschen, sind auch die Anforderungen an das eigene Zuhause. Aus diesem Grund haben sich in den letzten Jahren Wohnkonzepte etabliert, welche sich zum Teil erheblich von der althergebrachten Art des Wohnens im Alter unterscheiden. Altersgerechtes Wohnen ist nicht mehr zwangsläufig mit einem Umzug in ein Altersheim oder eine Seniorenresidenz gleichzusetzen. Vielmehr geht der Trend heute in Richtung des selbstbestimmten Lebens. Ob Wohnen in der Gruppe oder allein, in einer betreuten Wohneinrichtung oder selbständig. Möglichkeiten gibt es viele. Die folgenden Beispiele sollen exemplarisch die gängigsten Konzepte vorstellen.
Zuhause wohnen
Für viele Menschen ist es der größte Wunsch, auch im Alter in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. Alternativ sollen diese zumindest so umgestaltet werden können, dass altersgerechtes Wohnen in ihnen möglich ist. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit ein völlig neues, dem Alter entsprechendes Domizil für sich zu suchen. Dabei sollte allerdings beachtet werden, möglichst frühzeitig mit den Sanierungsvorbereitungen zu beginnen, damit auch in Zeiten zunehmender körperlicher Einschränkungen größtmöglicher Wohnkomfort gegeben ist.
Vor einer möglichen Alterssanierung der eigenen vier Wände sollten Sie sich unter anderem folgende Fragen stellen:
- Ist der Wohnraum baulich barrierefrei? (Ist auch mit körperlichen Einschränkungen nicht mit einer Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit zu rechnen?)
- Ist eine altersgerechte Sanierung finanziell tragbar?
- Lässt die Infrastruktur des Wohnortes auch bei eingeschränkter Mobilität noch ein selbstbestimmtes Leben zu?
Wenn alle diese Fragen eindeutig mit Ja beantwortet werden können, sollte einer Sanierung nichts mehr im Weg stehen.
Mehrgenerationenhäuser
Eine relativ neue Erscheinung im Bereich des altersgerechten Wohnens sind die sogenannten Mehrgenerationenhäuser. Mehrgenerationenwohnen wird, wie der Name schon verrät, geprägt vom Zusammenleben verschiedenster Altersgruppen unter einem Dach. Was früher im Familienverbund gang und gäbe war, wird in der heutigen Zeit auch bei nichtverwandten Personen als anzustrebendes Wohnkonzept wiederentdeckt. Durch eine eigene Wohnung in einem auf das Sozialleben ausgelegten Komplex (Gemeinschaftsräume, Treffpunkte etc.) schaffen Mehrgenerationen-Häuser eine optimale Mischung aus Privatsphäre und Gemeinschaft. Von den so geschaffenen Voraussetzungen zu gegenseitiger Hilfe profitieren alle Parteien gleichermaßen. So können beispielsweise die älteren Bewohner auf den Nachwuchs des Nachbarpaares aufpassen während diese im Gegenzug bei Einkäufen und ähnlichem helfen. Für ältere Bewohner mit wenig oder keinem Familienanschluss bieten sich in Mehrgenetationenhäusern so Möglichkeiten, sich im Alltag einzubringen und ein geselliges Leben zu führen. Ein weiterer großer Vorteil dürfte die Tatsache sein, dass Mehrgenerationenhäuser bereits konzeptionell auf Barrierefreiheit ausgelegt sind. Doch auch bei der Entscheidung für oder wider eine Wohnung in einem Mehrgenerationenhaus sollten im Vorfeld ein paar generelle Fragen beantwortet werden:
- Sind Ruhe und Abgeschiedenheit wichtig oder überwiegen die Vorteile eines lebendigen sozialen Umfeldes?
- Ist ein Wohnen zur Miete annehmbar oder ist der Wunsch nach Eigentum größer?
- Ist die Bereitschaft vorhanden Gegenleistungen für Hilfen im Alltag zu erbringen, um den Synergieeffekt eines Mehrgenerationenhauses zu unterstützen?
Alterswohngemeinschaft
Eine weitere Möglichkeit des Wohnens im Alter bieten sogenannte Alterswohngemeinschaften. Hierbei wird der Fokus des Zusammenlebens weniger auf eine Mischung der Generationen gelegt, sondern vielmehr auf altersbedingte Gemeinsamkeiten. Männer wie Frauen ähnlichen Alters leben gemeinsam in einer Wohnung bzw. einem Haus und gestalten ihr Zusammenleben selbstständig und individuell. So finden die Stärken und Schwächen eines jeden Bewohners Beachtung und werden im Idealfall von einem anderen Bewohner ausgeglichen. Idealtypischer Weise sollen hier ähnliche Interessen zu einem erfüllten Sozialleben führen. So können je nach Aufstellung der Wohngemeinschaft viele Aktivitäten gemeinsam erlebt werden. Dieses dürfte besonders für alleinstehende Menschen einen großen Pluspunkt darstellen. Da das Leben in einer Wohngemeinschaft nicht für jeden die richtige Option darstellt, können folgende Fragen bei der Entscheidung helfen:
- Besteht die Möglichkeit, eigene Bedürfnisse für das Gruppeninteresse zurückzustellen?
- Ist das Wohnen zur Miete vorstellbar?
- Wie wichtig ist das Bedürfnis nach Gesellschaft?
Ein weiterer großer Vorteil einer Alterswohngemeinschaft ist ihre Flexibilität. Gründungsmitglieder können, müssen aber nicht zusammenbleiben. Die Gemeinschaft kann verkleinert, erweitert oder völlig neu gestaltet werden. Zur Information über geeignete Wohnungen und Preise bietet ImmobilienScout24 die passende Grundlage.
Pflegeheim/Seniorenstift
Aber auch beim Klassiker des altersgerechten Wohnens gilt es, sich nicht von antiquierten Vorstellungen eines „Altersheims“ blenden zu lassen: In diesem Bereich hat sich gerade in den letzten Jahren erstaunlich viel getan. Wer also auf eine 24-Stunden-Betreuung im Alter nicht verzichten möchte oder sogar darauf angewiesen ist, besitzt heute viele interessante Möglichkeiten. Sowohl preislich als auch in Sachen Ausrichtung und Konzept unterscheiden sich die Einrichtungen enorm. So gibt es von der edlen Seniorenresidenz bis zum gemütlichen Alterswohnkomplex mit eigener Wohnung die unterschiedlichsten Variationen. Aber die Entscheidung, ob eine betreute Einrichtung überhaupt der richtige Weg, sollte wohl überlegt sein:
- Ist eine Rundumbetreuung gewünscht?
- Wie wichtig ist die eigene Selbstständigkeit?
- Ist eine betreute Einrichtung nach den eigenen Vorstellungen finanziell tragbar?
Für pflegebedürftige Personen dürfte der Weg in eine betreute Einrichtung in vielen Fällen der richtige sein. Interessenten können sich zum Beispiel bei regelmäßig stattfindenden „Tagen der offenen Tür“ über betreute Einrichtungen informieren und sich so ein ganz eigenes Bild über diese Art des Wohnens machen.
Eine Wohnung, die den Ansprüchen eines gehobenen Alters angemessen ist, verlangt neben der Entscheidung über die richtige Wohnform auch noch nach folgenden Überlegungen. So sollte frühzeitig über bauliche Veränderungen bzw. Anpassungen der vorhandenen Immobilie nachgedacht werden. Hierbei sollte erneut ganz besonders auf die Barrierefreiheit des künftigen Wohnraums geachtet werden. So werden bereits zu diesem frühen Zeitpunkt Probleme vermieden, die in einem fortgeschrittenen Alter durch körperliche Einschränkungen entstehen können. Für eine umfangreiche Beratung zu diesem Thema stehen Bundesweit dafür eingerichtete Wohnberatungsstellen zur Verfügung. Diese unterstützen durch ihre Kenntnisse bei einer professionellen Planung und das zumeist kostenlos. Als Hilfe bei der anfänglichen Orientierung finden Sie im Folgenden einige Stichpunkte, auf welche Sie von Raum zu Raum bei einer barrierefreien Planung achten sollten:
Raum | Hinweise |
Schlafzimmer |
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Bad |
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Küche |
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Wohnraum |
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Wer nun aber denkt, sich durch diese vorausschauenden Maßnahmen die Wohnlichkeit oder die Ästhetik seiner eigenen vier Wände zu verderben, der irrt: Durch den demografischen Wandel gehen immer mehr Unternehmen auf eine ältere Zielgruppe ein und entwickeln schöne und sinnvoll gestaltete Produkte, um das Leben im Alter zu erleichtern. Die skandinavischen Länder machen es vor: Hier wird bereits bei der Gestaltung von fast allen Dingen des täglichen Lebens auf eine Nutzung aller Alters- und Gesellschaftsgruppen geachtet. Dieser Trend wird sich wohl auch im Rest der Welt in naher Zukunft durchsetzen. Bis dahin lohnt es sich, bei der Planung eines altersgerechten Zuhauses auch über die nördlichen Grenzen Deutschlands hinauszublicken, um sich ein wenig inspirieren zu lassen.
Besonders wichtig bei der Planung des Alterswohnsitzes ist die Sichtung der Infrastruktur und der Umgebung. Denn ein individuell auf die Bedürfnisse angepasstes Domizil verliert seinen Wert, wenn die Infrastruktur der Nachbarschaft nicht die folgenden Merkmale aufweist. So sollte unbedingt auf die Entfernung zu Einkaufsmöglichkeiten, dem öffentlichen Nahverkehr, Apotheken und Ärzten geachtet werden. Auf diese Weise wird ein eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter gewährleistet. Auch sollte schon frühzeitig die Frage gestellt werden, ob Wohnraum und Infrastruktur auf einen eventuellen, späteren Pflegebedarf ausgelegt sind. Nun noch einige Fragen, die bei der Suche nach der richtigen Wohnlage hilfreich sein können:
- Wie weit ist die Entfernung zu den nächsten Einkaufsmöglichkeiten?
- Besteht eine gute verkehrstechnische Anbindung, um alle individuellen Ziele problemlos zu erreichen?
- Befinden sich Arztpraxen in der Nähe?
- Wird eine mögliche ambulante Pflege unter den Gegebenheiten erleichtert?
- Befinden sich in der Umgebung Unterhaltungsmöglichkeiten?
- Sind wichtige soziale Einrichtungen in der Nähe bzw. gut erreichbar?
Sollten nun die Punkte Wohnkonzept, Barrierefreiheit und Infrastruktur ausreichend in der Planung bedacht worden sein, steht einem angenehmen und komfortablen Wohnen im Alter nichts mehr im Wege.
Das Wohnen im Alter ist zumeist mit nicht unerheblichen Anforderungen an den eigenen Wohnraum verbunden. Aus diesem Grund sollte bereits frühzeitig über die finanziellen Möglichkeiten sowie das benötigte Budget entschieden werden. Es ist dringend zu empfehlen, sich nach möglichen staatlichen Förderungen zu erkundigen. So bietet beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau stark vergünstigte Darlehen für einen altersgerechten Umbau an. Auch die jeweiligen Bundesländer fördern oder unterstützen in individuellen Fällen das Wohnen im Alter und bieten Zuschüsse für barrierefreie Umbauten.
Bei rechtzeitiger Planung kann also eine adäquate Lösung für fast jedes Budget gefunden werden.
Auch bei allen aufgezeigten Hilfestellungen zum Thema „Wohnen im Alter“ ist das Feld der möglichen Entscheidungen und Optionen oftmals sehr unübersichtlich. Doch existieren in diesem Dschungel der verschiedenen Optionen immer auch helfende Hände und Ansprechpartner, die Licht ins Dunkel bringen und bei Planung und Umsetzung hilfreich zur Seite stehen können:
Planung
Bei der Planung einer barrierefreien Wohnung bieten spezialisierte Wohnberatungsstellen der Länder Informationen und Beratungen zum Thema. Die Beratung für die Planung ist zumeist kostenlos und stellt eine sehr gute erste Anlaufstelle dar.
Finanzierung
Mögliche Ansprechpartner für die finanziellen Belange dieses Themas sind wie in Punkt 4 bereits beschrieben beispielsweise die KfW oder das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bzw. die zuständigen Stellen der Länder.
Immobiliensuche
Bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie (Miete/Kauf) für das Altersdomizil muss heute nicht zwingend ein Immobilienmakler konsultiert werden. Internetportale wie ImmobilienScout24 bieten eine große Auswahl an Angeboten auch in Ihrer Nähe.
Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass Wohnen im Alter heute vielfältiger ist denn je. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Für jeden Lebensentwurf gibt es den richtigen Alterswohnsitz. Es empfiehlt sich jedoch auf jeden Fall frühzeitig mit der Planung des eigenen Zuhauses zu beginnen. So werden nachteilige Kompromisse bei den eigenen Vorlieben vermieden und das beste Wohnraumergebnis für den eigenen, individuellen Bedarf erzielt. Wenn alle möglichen Einschränkungen bedacht, die Finanzierung gesichert und die Planung abgeschlossen ist, steht einem problemlosen Wohnerlebnis im Alter nichts mehr im Wege.
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