Ferienhäuser kaufen als Kapitalanlage
So sinnvoll ist eine Investition in ein Ferienhaus
Der Trend, Geld in Immobilien anzulegen, hält in Deutschland weiter an. Als Alternative zum Zweitwohnsitz und zu Mietwohnungen steigen Ferienhäuser, die vermietet werden, in der Beliebtheit. Sie versprechen eine gute Rendite und können sogar zur Haupteinnahmequelle des Käufers werden. Warum ist es jetzt lukrativ, eine Ferienimmobilie zu kaufen?
Die Preise für ein Ferienhaus als Kapitalanlage sind im landesweiten Vergleich sehr unterschiedlich. Je beliebter die Region und je höher die zu erzielenden Übernachtungspreise für Gäste, umso teurer ist es, ein Ferienhaus zu kaufen.
Absoluter Spitzenreiter in Deutschland ist die Insel Sylt, mit Preisen jenseits von 10.000 Euro pro Quadratmeter. Auch auf Norderney, Juist, Föhr und Rügen wird für gute Lagen diese Grenze überschritten.
Auch im Süden Deutschlands gibt es mit bekannten Skiorten wie etwa Garmisch-Partenkirchen sehr teure Pflaster. Im Ostallgäu sind die Preise im Vergleich deutlich günstiger, hier finden sich noch große Ferienhäuser für unter 500.000 Euro auf dem Markt.
Im deutschlandweiten Schnitt muss für eine Ferienimmobilie etwa 2.300 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden.
Im Schnitt liegt die Bruttorendite für eine Ferienimmobilie in Deutschland bei knapp unter acht Prozent. Allerdings hängt die tatsächliche Rendite von verschiedenen regionalen Faktoren ab, wie zum Beispiel:
- Investitionskosten: Wer etwa auf Sylt ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung kaufen möchte, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen als auf dem Festland an der Ostsee.
- Auslastung: Manche Regionen, wie etwa solche, die vom Skitourismus leben, haben nur begrenzte Saisonzeiten und in der Nebensaison nur eine geringe Auslastung.
- Lage: Je schöner die Lage, desto höher die Auslastung und damit auch die Rendite. An der Küste und in Seenregionen bringen Ferienimmobilien in direkter Nähe zum Wasser die höchsten Renditen.
Aktuell können die höchsten Renditen mit Ferienobjekten an der Ostsee und dort auf dem Festland erzielt werden. Hier sind bis zu zehn Prozent möglich, was vor allem mit den vergleichsweise niedrigen Investitionskosten zusammenhängt.
Dem deutschen Maklerverband IVD zufolge müssen Ferienhäuser pro Jahr 17 Wochen vermietet werden, um gewinnbringend betrieben zu werden. Im Schnitt beträgt die Auslastung 23 Wochen pro Jahr, in beliebten Ferienregionen wie der Mecklenburgischen Seenplatte oder auf den Ostfriesischen Inseln kann dieser Wert aber auch deutlich überschritten werden.
Jeder dritte Eigentümer von Ferienimmobilien möchte damit einen Gewinn erzielen. Damit das möglich ist, muss das Potenzial des Objekts richtig eingeschätzt werden. Folgende drei Tipps helfen bei der Suche nach einem Ferienhaus zur Vermietung:
- Richtig kalkulieren: Nicht nur der Kaufpreis des Ferienhauses, auch die Instandhaltungskosten sowie Steuern und Abgaben entscheiden darüber, ob die Vermietung lukrativ ist. Gäste sind nur dann dazu bereit, angemessene Preise zu bezahlen, wenn zum Beispiel die Ausstattung modern und nicht abgewohnt, das Haus sauber und der Garten gepflegt ist. Diese laufenden Kosten sind Fixkosten, die unabhängig von der Auslastung zu zahlen sind.
- Umfang der Arbeit richtig einschätzen: Die Vermietung von Ferienimmobilien ist mit viel Arbeit verbunden, die häufig unterschätzt wird. Bei Häusern, Wohnungen und Appartements beschränkt sich das zwar meist auf die Schlüsselübergabe und die Endreinigung, trotzdem sind auch dann Immobilien zu empfehlen, die sich in Nähe zum eigenen Wohnort befinden. Ist dies nicht der Fall, sind bei der Kalkulation eventuell Kosten für Personal vor Ort zu berücksichtigen. Auch die Größe des Betriebs ist ausschlaggebend. Bei kleineren Objekten kann die Arbeit selbst erledigt werden, für größere wird Hilfe benötigt, die inklusive Lohnnebenkosten zu bezahlen ist.
- Standortanalyse durchführen: Das schönste Haus bringt keinen Erfolg, wenn es in einer touristisch nicht erschlossenen Region steht. Anhand der Jahresberichte der Tourismusverbände kann ermittelt werden, wie sich die Gebiete in den letzten Jahren entwickelt haben, wie die Auslastung ist oder auch welche Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität ergriffen werden.
Die Deutschen verbringen ihren Urlaub im eigenen Land am liebsten in der Natur. Folglich sind Regionen, die sich durch eine besonders schöne Landschaft auszeichnen, die beliebtesten Reiseziele. Insbesondere Seen und das Meer sind Touristenmagnete. Abgesehen von den großen deutschen Touristenstädten werden hier jährlich die meisten Übernachtungen verzeichnet.