Gewerbefläche

Als Gewerbefläche bezeichnet man Flächen, die ausschließlich oder vorwiegend der Unterbringung gewerblicher beziehungsweise industrieller Betriebe dienen.

Vorwiegend finden sich diese Areale in dafür ausgeschriebenen Gewerbe- und Industriegebieten. Hier siedeln sich die entsprechenden Betriebe und Unternehmen meist separat an – eine direkte Durchmischung von Wohn- und Industriegebieten findet nur äußerst selten statt.

Die bewusste Separierung dient vor allem der Vermeidung von Geruchs- oder Lärmbelästigung innerhalb von Wohngebieten. Gewerbeflächen sind als Gegenden ausgeschrieben, die das nahe und nähere Umfeld lediglich geringfügig beeinträchtigen. So können sich in diesen Arealen beispielsweise Lagerhäuser, Bürogebäude sowie Tankstellen oder Sportstätten ansiedeln.

Entsprechend den Vorgaben der deutschen Baunutzungsverordnung (BauNVO) dürfen sich auf einer Gewerbefläche jedoch keine Produktionsstätten der Schwerindustrie ansiedeln. Aufgrund ihres erhöhten Geruchs- und Lärmausstoßes müssen sie sich auf sogenannten Industrieflächen ansiedeln, für die wiederum schärfere Regelungen gelten.

Gewerbeflächen werden im Zeitalter der zunehmenden Globalisierung und damit einhergehenden Vernetzung verschiedenster Branchen zunehmend zu Gebieten von nationalem wie internationalem Interesse.

Unternehmen wie Betriebe orientieren sich daher an sogenannten Standortfaktoren, um den optimalen Standort für eine geplante oder bereits verwirklichte Zweigstelle zu ermitteln.

So unterscheiden sich die einzelnen Gewerbeflächen innerhalb der Bundesrepublik deutlich in Bezug auf Vermarktungsfähigkeit und Qualität. Anhand sogenannter harter und weicher Standortfaktoren können die Unterschiede ermittelt und in das Screening der einzelnen Standorte aufgenommen werden.

Je nach Branche und Größe des Betriebes ergeben sich individuelle Anforderungsprofile an die jeweilige Gewerbefläche.

Eine Sonderform der Gewerbeflächen sind große bis sehr große Gewerbeflächen (auch Großflächen genannt). Sie dienen als Standort für Großprojekte des jeweiligen Industriezweiges und zeichnen sich durch eine Größe von oftmals 50 Hektar oder mehr aus.

Damit bieten sie ausreichend Platz für Bürokomplexe oder Lagerhallen. Gleichzeitig stellen sie die Verantwortlichen von Stadt, Region und Land vor besondere Herausforderungen in puncto regionale Planung.

So müssen die Bebauungspläne etwa ausreichend Raum für die eigentliche Investition bieten. Außerdem verlangen Investoren und Unternehmen auch eine Optimierung der vorhandenen Standortbedingungen.

Dies erfordert insbesondere mit Hinblick auf ein Gebiet dieser Größe eine hohe Planungssicherheit. Baugrund-, Archäologie- und Kampfmitteluntersuchungen sollten dementsprechend strukturiert durchgeführt werden, um den anschließenden Bau der Betriebsstätten nicht zu verzögern.