Gewerbelexikon

Hohlraumboden

Hohlraumböden zählen zu den Installationsböden. Sie bestehen aus einer speziellen Unterkonstruktion, auf der ein Calciumsulfat-Fließestrich und anschließend ein Belag aufgebracht werden. Hohlraumböden vereinen die Vorteile eines herkömmlichen Fließestrichs mit denen des Doppelbodens und bieten in Bereichen mit normaler statischer Belastung eine wirtschaftliche Alternative. Der große Freiraum eignet sich für die Installation von Versorgungsleitungen für Strom, EDV, Lüftung, Heizung und vieles mehr. Er bildet eine hervorragende „Grundlage“ für Büro- und Verwaltungsbereiche.

Welche rechtlichen Spezifikationen zum Hohlraumboden gibt es?

Hohlraumböden gehören zu den Systemböden. Wesentlich beeinflusst wird der Hohlraumboden durch die DIN EN 13213 Hohlböden. Diese Norm enthält beispielsweise Vorgaben zur Tragfähigkeit, zur Maßhaltigkeit und zum Korrosionsschutz bei einem Hohlraumboden. Der Nachweis in der Planung und der Ausführung erfolgt dabei über ein Konformitätszertifikat der System Flooring europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (SFE). Im Bereich der Tragfähigkeit ist zusätzlich die bauaufsichtliche Abnahme erforderlich. Neben der DIN EN 13213 sind für einen Hohlraumboden weitere Regelwerke maßgeblich, wie beispielsweise die Bauregelliste oder das Bauproduktengesetz. Die Anforderungen an einen Hohlraumboden beziehen sich dabei auf die Oberbeläge, die Baustoffklasse, das Brandverhalten, die Feuerwiderstandsklasse, die Leitfähigkeit, der Schallschutz, die Wärmeleitfähigkeit und die Hygiene.

Konstruktionsarten eines Hohlraumbodens

Bei einem Hohlraumboden lassen sich grundsätzlich drei Konstruktionsarten unterscheiden. Dabei handelt es sich um den monolithischen Hohlraumboden, den mehrschichtigen Hohlraumboden und den Trockenestrich-Hohlraumboden. Beim monolithischen Hohlraumboden werden meist Schalungselemente aus Kunststoff mit geformten Füßen auf die Rohdecke aufgelegt. Auf die Schalungselemente wird der Estrich aufgebracht. Zwischen der Tragschicht und der Estrichschicht bildet eine Gleitfolie die Trennschicht. Der mehrschichtige Hohlraumboden hat gegenüber der monolithischen Ausführung einen größeren Installationsquerschnitt. Dabei haben die Trägerplatten höhenverstellbare Füße. Häufig wird eine PE-Folie als Trennschicht verlegt, ehe der Fließestrich aufgebracht wird. Beim Trocken-Hohlraumboden besteht die Tragschicht oftmals aus mehrlagigen, miteinander verklebten Trockenbauelementen. Diese lassen sich auf höhenverstellbare Stützfüße auflegen. Im Anschluss werden wahlweise eine Trittschalldämmung oder direkt der gewählte Bodenbelag verlegt. Diese Form wird häufig gewählt, wenn aus Zeitgründen keine Zeit zur Trocknung vorhanden ist.

Das sind die Einsatzbereiche für Hohlraumböden

Hohlraumböden sind wie Doppelböden oder Kanalsysteme Ausführungsvariationen von Systemböden. Vor allem Installationen für die Telekommunikation und Computertechnik sowie für spezifische technische Anwendungen sind häufig Neuerungen unterworfen, auf die flexibel reagiert werden muss. Hohlraumböden bieten diese Flexibilität. Denn im Hohlraumboden sind die Elektro- oder EDV-Installationen sicher untergebracht und über die Revisionszugänge dennoch leicht erreichbar. Die Wahl des jeweiligen Systembodens hängt von den konkreten Anforderungen ab. Die gängigen Ausführungen der Hohlraumböden lassen sich für Büros oder Handelsimmobilien problemlos verwenden. Für besondere Anforderungen lassen sich beispielsweise auch Hohlraumböden mit Fußbodenheizung oder Schwerlast-Hohlraumböden realisieren.

Anbieter von Hohlraumböden mit Fußbodenheizung gewährleisten, dass diese Böden den geltenden Anforderungen entsprechen und nach den anerkannten Regeln der Technik gefertigt werden. Das Fußbodenheiz- und das Kühlsystem werden auf Trägerplatten montiert und mit Fließestrich vergossen. Ein Schwerlast-Hohlraumboden kann heutzutage Punktlasten bis zu 20.000 Newton und mehr aushalten. Dadurch eignet sich ein solcher Hohlraumboden sogar für Hubwagen – sogar wenn diese motorbetrieben sind. Und dementsprechend erweitert sich der Anwendungsbereich des Hohlraumbodens auf Gewerbe in der Automobilindustrie, Druckereien oder Bibliotheken.